On- und Offpage Strategien beim Relaunch

Bei der Neugestaltung einer bestehenden Seite braucht es On- und Offpage Maßnahmen, damit das Suchmaschinenranking der Seite nicht darunter leidet. Diese brauchen einen zeitlichen Vorlauf und sollten genau durchdacht werden.

Bevor der Relaunch gestartet wird, sollten sich die beteiligten Parteien zusammensetzen und festlegen, was bei der Überarbeitung des Webauftritts beachtet werden muss: Welcher Content wird gebraucht und wer erstellt diesen? Welches CMS oder Shopsystem ist das richtige, welcher Server ist am besten geeignet? Bei den Planungen für den Relaunch ist es ratsam die entsprechenden Experten aus den Bereichen Suchmaschinenoptimierung, Online Marketing, Technik, Produktmanagement bzw. Markenführung sowie einen Fachmann für die User Experience einzubeziehen.

Onpage Maßnahmen

Die Analyse der vorliegenden Situation bildet die Basis für die Planung der Onpage Strategie. Wie kommen die Kunden aktuell auf die Webseite? Welcher der bestehenden Kanäle läuft am erfolgreichsten? Welche Themen sind für die Besucher der Seite am interessantesten? Über spezielle Tracking Tools oder die Google Search Console lassen sich Klicks und Impressions für die Webseitenbetreiber nachvollziehen. So lässt sich sehen, welche Bereiche der Webseite am gefragtesten sind.

Über professionelle SEO Tools wie Sistrix oder Searchmetrics lassen sich die Webseiten der Mitbewerber analysieren. So lassen sich Rückschlüsse für den eigenen Seitenauftritt schließen. Welche Zielgruppe soll mit den neuen Inhalten konkret angesprochen werden? Mithilfe dieser Analyse lassen sich noch konkretere Ziele entwickeln und ins Konzept einbinden.

Einen weiteren Baustein in der Entwicklung der Onpage Maßnahmen bildet die Analyse von URLs, Rankings, extern verlinkten Seiten und Besucherzahlen. Anhand dieser Informationen lassen sich Content und Keywordstrategie am besten planen. Hierfür gilt es weitere mögliche Keywords zu recherchieren und ein sogenanntes Keywordmapping aufzustellen. Bei diesem Schritt wird festgelegt, welche Schlüsselbegriffe in welchem Seitenbereich verwendet werden, um das Ranking für spezielle Seiten zu beeinflussen.

Vor dem Start des Relaunchs sollten aufgestellte Anforderungen der Suchmaschinenoptimierung an alle beteiligten Partner, die beispielsweise für den Seitenaufbau und die Texterstellung verantwortlich sind, weitergeleitet werden. Regelmäßige Schulungen und Workshops im SEO Bereich für Texter und Webentwickler fördern eine effektive Umsetzung der Vorgaben. Bei einer feststehenden Navigationsstruktur der Seite können auch Angaben über ein gewünschtes Seiten Template bzw. inhaltliche Verlinkungen gemacht werden.

Offpage Maßnahmen

Bei den Onpage Planungen ist vor allem das Umfeld der alten Domain mit allen gesetzten Backlinks zu beachten. Diese finden sich nicht nur auf der eigenen Domain, sondern auch den Social Media Profilen oder externen Seiten zum Beispiel von Partnerunternehmen. Um Verluste in der Linkstruktur zu vermeiden, sollte der geplante Relaunch bei allen Linkgebern und über die Sozialen Netzwerke kommuniziert werden. Über die Google Search Console lässt sich nachvollziehen, auf welchen Seiten externe Backlinks gesetzt sind. Ein Großteil davon kann mit dem Statuscode 301, einer Weiterleitung auf die neue Domain, abgedeckt werden. Da allerdings nicht jedes Tool alle Backlinks auf externen Seiten oder Weiterleitungen des vorangegangenen Relaunchs finden kann, droht bei der vergessenen Integration von Weiterleitungen durch den Statuscode 404 der Verlust älterer Backlinks. Auch die Backlinkoptimierung ist zu bedenken. Indem alte Backlinks neu zugeordnet werden, können Endlosschleifen von Weiterleitungen vermieden werden.

Webseitenbetreiber sollten zudem die wichtigsten Linkgeber über die Aktualisierung der Domain informieren und sie bitten, die alten Backlinks durch neue zu ersetzen. Der Austausch von Links auf externen Seiten von Partnern, Dachverbänden, kooperierenden Firmen, E-Commerce und Social Media Kanälen sollte so schnell wie möglich nach dem Relaunch erfolgen. Wenn die neue Seite und spezielle Unterseiten nach dem erfolgten Relaunch direkt über die sozialen Netzwerke geteilt werden, können sie schneller in den Index der Suchmaschinen eingehen. Durch neu gesetzte Links von Partnerseiten oder Verlinkungen in Blogs steigen sie direkt mit einem guten Ranking ein.

Disavow.txt Datei

Bei einem Relaunch sind auch die Links der Disavow Textdatei zu bedenken, die zuvor in die Search Console von Google geladen wurde. In ihr sind alle Linkquellen angegeben, bei denen Spamverdacht besteht, die unseriös wirken und sich manuell nicht entfernen lassen. Sobald diese von Google validiert wurden, werden sie nicht mehr für das Ranking berücksichtigt. Wer bei einem Relaunch vergisst, diese Datei für die neue Domain hochzuladen, muss damit rechnen, dass die Links im Ranking für die Seite berücksichtigt werden – und das kann die Position deutlich verschlechtern.

Printpublikationen nicht vergessen

Auch für Printprodukten wie Flyer und Prospekte, die mit Kurz URLs und QR Codes arbeiten, müssen entsprechende Weiterlungen auf die neue Domain eingerichtet werden. Damit die neue Seite gleich mit einem guten Ranking einsteigt, bietet es sich an, die neuen Werbemittel gleich mit aktuellen URLs und QR Codes zu versehen. Durch die Verbreitung der neuen Printsachen erhöhen sich die Direktzugriffe auf die neue Domain und der Traffic auf den Suchseiten erhöht sich. Die Analyse der Seiten wird zeigen, ob die Nutzer mit dem Angebot auf der neuen Seite zufrieden sind.

Weiterführende Informationen finden Sie in der Internet World Business (Ausgabe 17/2016)

Die Planung eines Relaunchs ist ein umfangreiches Projekt, bei dem es viele wichtige Aspekte gibt, die Fehlerpotential mit sich bringen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie die Maßnahmen für den Relaunch Ihres Webauftritts planen sollen, holen Sie sich Unterstützung von den Experten von marketing2.

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